Und was sagen die Kinder dazu?
Regenbogenfamilien erzählen
– Lesung und Diskussion –
Wenn eine Familie nicht aus Mutter-Vater-Kind besteht, sondern die Eltern
zwei Frauen oder Männern sind, wird sie immer noch mit vielen Fragen, Skepsis
und Vorurteilen konfrontiert. Auch in der politischen Debatte polarisiert das
Thema „Regenbogenfamilien“ nach wie vor, wie zuletzt bei der Entscheidung für
die „Ehe für alle“ deutlich wurde. Von den Kritiker*innen wird zumeist das
Kindeswohl ins Felde geführt. Kinder seien die Leidtragenden der Lebensweisen
ihrer Eltern, hätten keine Chance auf „normale“ Entwicklung und litten
zeitlebens unter ihrer Familienkonstellation. Rechtspopulistische Bewegungen
nutzen das Thema im Wahlkampf und machen massiv
Stimmung gegen Familien, die von heterosexueller Partnerschaft und
Familiengründung abweichen.
In unserer Diskussion wollen wir mit
Regenbogenfamilien selber sprechen und die Sichtweisen der Kinder hören. Denn
um sie geht es in vielen Debatten- ihre eigenen Perspektiven hingegen werden
nur selten gehört.
Im Zentrum steht dabei das Buch „Und was sagen die Kinder dazu? – Zehn Jahre später!“ kommen Töchter und Söhne lesbischer Mütter, schwuler Väter und von Eltern, die sich als transgender identifizieren zu Wort. Zehn Jahre nach den ersten Interviews wurden die 34 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein weiteres Mal zu ihrer Sicht auf ihre Familie befragt – Familien, die immer noch als „besonders“ oder auch „erklärungsbedürftig“ wahrgenommen werden.
Was mögen sie an ihren Eltern, was kritisieren
sie? Welche Wünsche und Träume haben sie für ihr Leben? Mit welchen
Befürchtungen oder Reaktionen setzen sie sich auseinander? Was erleben sie als
unterstützend?
All das vermitteln die Texte authentisch und
anschaulich.
Im Gespräch mit unseren Gästen wollen wir mehr über
das Leben in Regenbogenfamilien erfahren und aktuelle gesellschaftliche und
politische Herausforderungen diskutieren.
Unsere Gäste:
Uli Streib-Brzic, Autorin von „Und was sagen die Kinder dazu?“,
Dipl.-Soziologin, Systemische Therapeutin und Beraterin (SG), Berlin
Matthias Wingerter, Gründer der Gruppe „Schwule Väter Dresden“
Leah Müller, Studentin, aufgewachsen in einer Regenbogenfamilie in Dresden
Moderation: Britta Borrego, geschäftsleitende Bildungsreferentin LAG Queeres Netzwerk Sachsen
Eine Veranstaltung von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen in
Kooperation mit der Gruppe
„Schwule Väter Dresden“
BEGINN: 19 Uhr
ORT: Literaturhaus Villa Augustin, Antonstraße 1, Dresden
Eintritt frei